Am 08.06. ist Weltozeantag und hätte mich Hinnerk Weiler (Segeln-Blogs) nicht darauf aufmerksam gemacht, wäre dieser Tag einfach an mir vorbeigegangen, ohne etwas Beachtung für dieses Ereignis zu schenken. Leider spricht mein Verhalten eigentlich für viele von uns, Dingen die Selbstverständlich sind, schenken wir in der Regel kaum Beachtung oder Gedanken. Ganz gleich ob Stromversorgung, das mitunter beste Trinkwasser der Welt, das täglich jederzeit aus unseren Wasserhähnen gezapft werden kann oder unsere Überversorgung an Lebensmitteln. Über den Aufwand im Hintergrund machen wir uns wenig bis keine Gedanken.
Erst wenn eine Selbstverständlichkeit nicht mehr zur Verfügung steht, lernen wir sie zu schätzen.
Ozeane waren schon immer da und werden es immer sein, mag man meinen. Was wenn unsere Meere nicht mehr existieren? Das Bild eines Planeten ohne Wasser kennt jeder von uns, schaut einfach rüber zu unserem Nachbarplaneten, dem Mars. Wer würde ein Leben auf der Erde gegen eines auf dem Mars tauschen? Auch mit viel Geld käme man dort nicht weit 😉
Die Ozeane sind für das Leben auf unserem Planeten verantwortlich. Sie regeln das Klima, sorgen für Nahrung und bringen den Regen auf das Festland. Dieser Wasserkreislauf ist das eigentliche Leben. Obwohl jedem das Wissen in der heutigen Zeit zur Verfügung steht, werden noch immer Tonnen von Müll und Schadstoffe verklappt. Bereits bedrohte Fischarten weiterhin abgefischt und nur wenigen wird bewusst, das wir damit unseren Planeten und uns zerstören werden. Vielleicht mögen manche von Euch jetzt denken, das betrifft mich nicht, ich wohne nicht am Meer, werfe dort keinen Müll hinein und esse kaum Fisch. Jeder von uns, auch weit von den Küsten entfernt lebend, wirkt mit seinem Alltag schädlich auf das Meer ein. Vor wenigen Tagen besuchte ich den Workshop AquaLife in Kiel, da ich mich auch beruflich mit dem Thema Wasser beschäftige. Die meisten Teilnehmer waren aus Forschung und Entwicklung und die Hauptthemen: toxische Algen und Mikroplastik. Mikroplastik entsteht nicht nur durch ständige Verkleinerung des Plastikmülls in den Meeren, sondern wird bewusst in der Kosmetik eingesetzt. So gelangt es über die Kanalisation zur den Klärwerken (wo es nicht gefiltert wird), in Flüsse und dann in die Meere.
Mittlerweile besteht der Sandstrand mancher Meeresbuchten bereits zu drei Prozent aus Mikroplastik, mit stark zunehmender Tendenz.[7]
Im Lebensraum der Wattwürmer an der Nordsee macht der Kunststoff Polyvinylchlorid (PVC) mehr als ein Viertel der Mikroplastikpartikel aus; PVC wird u. A. für Fensterrahmen, Rohre, Fußbodenbeläge, Kabelummantelungen, verschiedene Foliensorten und Kreditkarten verwendet.[8]
Auf der Nordseeinsel Juist wurden sowohl in allen untersuchten Muscheln, Austern, Speiballen, sowie im Kot von Seemöwen, außerdem in Kegelrobben und Seehundkotsowie in Totproben von Schweinswalen Mikroplastikteile gefunden.[9]
Die Auswirkungen durch uns Menschen auf die Weltmeere sind im Grunde sehr erschreckend und zeigen mittelfristig ganz klar negative gesundheitliche Einflüsse auf all unser Leben. Toxische Algen erzeugen nicht nur Reizungen auf der Haut, einmal in unsere Nahrungskette gelangt können Tumore entstehen. Dasselbe auch mit Mikroplastik. Und wir fragen uns noch immer, weshalb die Anzahl an Krebserkrankungen steigt? Für mich persönlich erzeugten Meere schon immer eine besondere Faszination. 71% der Erdoberfläche sind von Meeren bedeckt und der dort beinhaltete Artenreichtum und die ständig in Bewegung gehaltenen Energie sind unvorstellbar. Weil all dies jedoch ständig vorhanden ist und wir uns über Selbstverständlichkeiten kaum Gedanken machen, wäre es doch sehr schön, an einem Tag im Jahr etwas mehr über diese Zusammenhänge nachzudenken. Ich wünsche Euch einen schönen #Weltozeantag denn das ist #MeinMeer! Euer Andreas…